ROBOTRONIKA - hypermatic:automagic
19 - 23 June 1998 Museumsquartier, Vienna/Austria
ROBOTRONIKA
Pressegespraech: 18. Juni 1998, 10.30 Uhr im Residenztheater im Museumsquartier
Eroeffnung: 19. Juni 1998, 9.00 Uhr im Residenztheater im Museumsquartier
(Eingang Mariahilferstrasse 2, Wien 7)
Von 19. bis 23 Juni 1998 stellt das Wiener Institut fuer Neue
Kulturtechnologien / Public Netbase t0 im Rahmen der Veranstaltung
ROBOTRONIKA in der Halle H und im Residenztheater im Museumsquartier die
neuesten robotischen Produkte und Anwendungsbereiche in Wirtschaft,
Wissenschaft und Kunst vor.
Ziel der fuenftaegigen Veranstaltung ist es, der interessierten
OEffentlichkeit mit einer Ausstellung und einem Symposium einen Einblick in
die aktuellen Entwicklungen der Automation und der Robotik zu geben, die
zunehmend alle oeffentlichen und privaten Lebensbereiche erfassen. Die
Sichtweisen auf die voellig neuen Szenarien, die in absehbarer Zukunft auf
uns zukommen, schwanken zwischen Ideen vom Gemeinwohl durch selbst-lernende
Haushaltshilfen und Jobverlust durch automatisierte Arbeitsprozesse, oder
zwischen kreativem Programmieren am Lego-Baukasten und ferngesteuerter
Kriegsfuehrung. Die damit verbundenen Veraenderungen und Vorstellungen ueber
die zukuenftige Gesellschaft werden im Rahmen des ROBOTRONIKA-SYMPOSIUMS
beleuchtet, das am Freitag, den 19. Juni 1998 und am Samstag, den 20. Juni
1998 im Tabakmuseum im Museums-quartier stattfindet.
Unter dem Motto The Robot Challenge. Wirtschaft, Forschung und
Gesellschaft, dem ersten Teil des Symposiums, stellen am Freitag, den 19.
Juni 1998 VertreterInnen aus Wirt-schaft, Forschung und Politik ihre
Zukunftsvisionen vor und diskutieren ueber die sozialen und wirtschaftlichen
Auswirkungen der Automatisierungstechnik auf die Gesellschaft und den
einzelnen Menschen. Der Philosoph Ernst Strouhal (A) und die Kuratorin
Brigitte Felderer (A) werfen einen Blick in die Vergangenheit menschlicher
Ideen von der Robotik.
Im zweiten Teil des Symposiums, das unter dem Themenschwerpunkt Mythos
Roboter. Facts & Fiction steht, kommen am Samstag, den 20. Juni 1998
WissenschaftlerInnen, TheoretikerInnen und KuenstlerInnen zu Wort. In die
fremden Welten der kuenstlichen robotischen Intelligenz fuehren die Vortraege
der Roboterexperten Kevin Warwick (UK) und Inman Harvey (USA), bevor der
Nanotechnologe Herbert Osanna in diese neue Technologie fuer Menschen im 21.
Jahrhundert einfuehren wird. Hans Moravec (USA), einer der bekanntesten
Forscher der Robotik, durchleuchtet die zukuenftigen Visionen der
Automatisierungstechnik. Eine kritische Betrachtung technologischen
Fortschrittsglaubens praesentieren die beiden Kulturtheoretikerinnen Heidi
J. Figueroa Sarriera (Puerto Rico) und Vivian Sobchak (USA), waehrend der
australische Kuenstler Stelarc von seinen persoenlichen Erfahrungen im
kuenstlerischen Umgang mit Robotersystemen berichten wird.
Parallel zum Symposium stellen die Kuenstler Nicolas Baginsky (D), Fam.
Brandt (A), Wolfgang Hilbert (A), Chico MacMurtrie / Amorphic Robot Works
(USA), monochrom (A), NurSchrec & Martin Reiter (A / D), Stelarc (AUS),
Barry Schwartz (USA), Time's Up (A / AUS) und Barry Werger (USA) im Rahmen
der ROBOTRONIKA-AUSSTELLUNG Arbeiten vor, die die Roboter-Technologie,
kybernetische Systeme, mechanische Environments und die Herstellung von
Robotern zum Thema haben. Einen weiteren Aspekt der Ausstellung stellt die
Praesentation von robotischen Produkten, die derzeit in oesterreichischen und
internationalen Forschungsabteilungen an Universitaetsinstituten entwickelt
bzw. bereits in Industriebetrieben eingesetzt werden, dar.
Kuenstlerische Hoehepunkte der ROBOTRONIKA sind Performances von Stelarc
(AUS) am Freitag, den 19. Juni 1998 um 20.00 Uhr in der Halle H und von
Chico MacMurtrie / Amorphic Robot Works (USA) am 20. Juni 1998 um 20.00 Uhr
in der Halle H und von Barry Schwartz (USA) 20. Juni 1998 um 21.00 Uhr im
Residenztheater. Ihren Ausklang finden die Performances mit der
ROBOTRONIKA-LOUNGE, die Public Netbase t0 in Kooperation mit FM4 ab 21.00
Uhr im Residenztheater veranstaltet.
Eroeffnet wird die ROBOTRONIKA am Freitag, den 19. Juni 1998 um 9.00 Uhr im
Residenztheater im Museumsquartier durch die Finanzstadtraetin Brigitte
Ederer.
Bundeskanzleramt Kunstsektion, Bundesministerium fuer wirtschaftliche
Angelegenheiten, Kulturbudget des 7. Bezirks, Stadtplanung Wien, Wien
Kultur, Wirtschaftsfoerderungsfond Stadt Wien
ABB, A.R.T., Alfred Kaercher GmbH, Austria Tabak, Beko Ing. P. Kotauczek GmbH, Cosmic
SondermaschinenbaugesmbH, Eternit,
HONDA, IGM Robotersysteme AG, Der Standard, Wienschall, Wiener Staedtische
Allgemeine Versicherung
Mitveranstaltet vom OEsterreichischen Bundesministerium fuer Wissenschaft und
Verkehr und der Wirtschaftskammer OEsterreich und in Kooperation mit ORF, OE1
und FM4.
Konzeption Konrad Becker, Marie Ringler
Presse
Ort Museumsquartier, Halle H, Haupteingang Museumsplatz, Wien 7
Museumsquartier, Residenztheater, Eingang Mariahilferstrasse
2, Wien 7
Dauer Freitag, 19. Juni bis Dienstag, 23. Juni 1998
OEffnungszeiten 10.00 bis 19.00 Uhr
Eintritt oeS 80,00/ ermaessigt oeS 40,00 fuer Schueler, Studenten,
Zivildiener, Schulklassen
Einen Schwerpunkt der ROBOTRONIKA-AUSSTELLUNG stellt die Praesentation von
robotischen Produkten in oesterreichischen und internationalen
Industriebetrieben dar.
Durch den groesstenteils aus oekonomischen Gruenden vorangetriebenen Ausbau
auto-matisierter Fertigungstechniken, hat sich im Industriebereich ein
breites Spektrum von Anwendungsmoeglichkeiten entwickelt, das sich vom
multifunktionalen Roboterarm (ABB, IGM) ueber spezialisierten Anwendungen
wie z.B. ferngesteuerte Reparaturroboter (Cosmic) bis hin zur
Automatisierung im medizinischen Laborbereich (Robocon) erstreckt.
Die uralte Faszination von anthropomorphen Robotern, die auch heute noch in
unserem Denken verwurzelt ist, stellt einen weiteren Aspekt dar, den diese
umfassende Ausstellung thematisiert. So stehen die industriellen
Entwicklungen wie der "P2" und der "P3" der Firma Honda, eine der wenigen
wirklich anthropomorphen Maschinen, oder "Robodog" von Sony, ein kleiner
Roboter-Hund, dem ein durchaus hundeaehnlich zu nennendes Verhalten
ein-programmiert wurde, ganz im Zeichen dieser Denktradition und zeigen,
welche magische Anziehungskraft und Sehnsucht die Vorstellung vom
kuenstlichen Menschen noch immer auf uns ausuebt. Ebenfalls zu sehen ist ein
mit komplexer Steuerungselektronik ausgestattetes Blasinstrument von
Siemens.
Parallel dazu werden Entwicklungsprojekte von Forschungsabteilungen
oesterreichischer und internationaler Universitaetsinstitute vorgestellt, die
auf den ersten Blick, vor allem aber durch ihre Namensgebung wie
"Spielereien" anmuten, wie z. B. die ausgestellten Fussballroboter "Tick,
Trick und Track" des Instituts fuer Handhabungsgeraete und Robotertechnik der
Technischen Universitaet-Wien.
Neben den robotischen Produkten aus Wirtschaft und Forschung zeigt die
ROBOTRONIKA Arbeiten von oesterreichischen und internationalen Kuenstlern -
Nicolas Baginsky (D), Fam. Brandt (A), Wolfgang Hilbert (A), Chico
MacMurtrie / Amorphic Robot Works (USA), monochrom (A), NurSchrec & Martin
Reiter (A/D), Stelarc (AUS), Barry Schwartz (USA), Time's Up (A / AUS) und
Barry Werger (USA) -, die tief in die mythischen Bereiche der Maschinenwelt
eingedrungen sind und sich kritisch und spielerisch-humorvoll zugleich mit
Technokultur, der Matrix des Materials und der Beziehung von Mensch und
Maschine auseinandersetzen.
So schlaegt der gitarrespielende Roboter "Aglaopheme" von Nicolas Baginsky
nicht nur musikalisch die althergebrachten Gitarren-Rocker um Laengen,
sondern vermittelt auf eine beruehrende Art die Poesie eines klingenden,
kybernetischen Universums.
Und dem grazioesen Charme des tanzenden Roboters "KyberMax", einer ueber das
Internet beeinflussbaren Installation des oesterreichischen Kuenstlerduos Fam.
Brandt kann sich kaum jemand entziehen.
Den "exoten", ein mobiler, interaktiver Webcam-Roboter mit
Internetanbindung definiert die oesterreichische Gruppe monochrom als ein
kommunikativ-voyeuristisches Gemeinwesen. Internet-User koennen auf der
Website, auf der auch das Bild der Webcam zu sehen ist, den "exoten"
gemeinschaftlich durch Raeume steuern und ihre Eindruecke oder Kommentare via
Internet-chat austauschen.
Im Gegensatz dazu steht der kuenstlerische Ansatz von NurSchrec & Martin
Reiter (D/A).
Sie setzen sich mit der Installation "AL Robotavatar", einem Stuhl, der mit
verschiedenen mechanischen Apparaten wie Linsen, Mikrophonen, Audio- und
Fernsteuerungen ausge-stattet ist, mit den Schnittstellen und Bruechen
zwischen Mensch und Maschine auseinander, die die Entwicklungen des
elektronischen Zeitalters im Hinblick auf unsere Wahrnehmung von
Wirklichkeiten mit sich bringen.
Ebenfalls interaktiv taetig werden kann der Besucher mit Hilfe von Wolfgang
Hilberts "Robotermarionette", einer interaktiven Roboterskulptur, bei der
der Benuetzer einen virtuellen Roboter am Bildschirm durch Ziehen von
Schnueren wie eine Marionette bewegen kann. Fuer den oestereichischen Kuenstler
stellt die von Hand zu steuernde Robotermarionette die Metapher fuer die
erhoffte Beherrschung der Technik durch den Menschen dar.
Mit der "Sports Bar" lotet das oesterreichisch-australische Kuenstlerteam
Time´s Up die Grenzen zwischen Spiel, Sport und Humanbiologie aus und
definiert damit eine individuelle Form der Fitness, fernab von den gaengigen
Ernaehrungsprogrammen, Kleidungsvorschriften, und dem taeglichen
Schweisstreiben in Fitnesscentern. Mit Hilfe von neuartigen
Situations-apparaten und Trainingsmethoden, die virtuelle und reale
Geschwindigkeiten hyperreal erlebbar machen, kann das Publikum seine eigene
Fitness ueberpruefen und spielerisch wiederentdecken.
Einen Hoehepunkt in der kuenstlerischen Auseinandersetzungen mit der Thema
stellen die Performances von Chico MacMurtrie / Amorphic Robot Works, Barry
Schwartz und Stelarc im Rahmen der ROBOTRONIKA-AUSSTELLUNG dar.
So unternimmt der australische Kuenstler Stelarc in seiner Performance
"Psycho / Cyber: Involuntary Body, Third Hand and Scanning Robot", die am
Freitag, den 19. Juni 1998 um 20.00 Uhr in der Halle H stattfindet, aeusserst
gewagte und spektakulaere Untersuchungen zur Interaktion von Mensch und
Maschine. In der Performance wird Stelarc mit einem IRB 6400-Roboter der
Firma ABB arbeiten.
Der amerikanische Kuenstler Chico MacMurtrie / Amorphic Robot Works, der mit
seinen spektakulaeren Roboterorchestern und Roberterballetts zu einem der
gefeiertsten Stars der Robotic-Art zaehlt, kreiert von einem anatomischen
Standpunkt ausgehend Maschinenroboter, die das Verschwinden des
menschlichen Elementes in einer technologisierten Umwelt
dramatisieren. Chico MacMurtrie wird seine Performance "Telescoping
Totem-Pole"am Freitag, den 20. Juni 1998 um 20.00 Uhr in der Halle H
auffuehren.
Im Anschluss daran, praesentiert Barry Schwartz, der sich durch das Gestalten
von kuenstlerischen Maschinenraeumen aus den Abfaellen der Raumfahrt- und
HighTech Industrie international einen Namen gemacht hat, um 21.00 Uhr im
Residenztheater die Performance "Arcus Interruptus: Power feed cha-cha,
hillbilly generator stomp".
Ebenfalls eigens fuer die ROBOTRONIKA entwickelt hat der amerikanische
Forscher und Kuenstler Barry Werger / Ullanta Performance Robotics
"Manners", ein Theaterstueck (Text Roxanne Linnea Rae) fuer selbststaendig
agierende Roboter. Neben "The Self-Made Man and the Moon", einem weiteren
Theaterstueck von Werger, das auf einem Gedicht von Paul Genega und A. N.
Scriabin`s Sonate Fantasie Nr. 2 basiert, wird "Manner" im Rahmen der
Ausstellung uraufgefuehrt.
Christina Werner
Presseinformation
Wir danken fuer die freundliche Unterstuetzung:
Organisation Sabine Dreher, Katja Mayer, Peter Preminger,
Werner Rodlauer
Ausstellungsgestaltung Andreas Braito
Kontakt
Public Netbase Media~Space!, Institut fuer Neue Kulturtechnologien t0
Konrad Becker / Direktor,
Marie Ringler / Kommunikation ,
Katja
Mayer / Organisation,
Museumsquartier, Museumsplatz 1,
1070
Wien
Fon ++43-1-522 18 34,
Fax ++43-1-522 50 58
http://robot.t0.or.at
Christina Werner
Fon ++43-1-524 96 46,
Fax ++43-1- 524 96 32,
werner@kunstnet.at
ROBOTRONIKA-AUSSTELLUNG
Kontakt - Presse
werner & rodlauer OEG
tel: ++43 1 524 96 46
fax: ++43 1 524 96 32
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1070 wien / vienna
werner@kunstnet.at